Flottenelektrifizierung: Vorteile, Herausforderungen und Schritte im Überblick
Inhaltsverzeichnis
- Unternehmen profitieren auf lange Sicht wirtschaftlich von geringeren Betriebs- und Wartungskosten, die mit elektrischen Flotten einhergehen.
- Trotz der Vorteile bringt die Flottenelektrifizierung auch Herausforderungen mit sich, insbesondere durch hohe Anfangskosten und den erforderlichen Aufbau einer Ladeinfrastruktur.
- Für eine erfolgreiche Elektrifizierung der Flotte sind sieben Schritte nötig, darunter auch eine Pilotphase.
Die Flottenelektrifizierung wird zunehmend als wichtiger Schritt zur Erreichung von Umweltzielen und zur Steigerung der Flotteneffizienz betrachtet. Eine elektrische Flotte bietet zahlreiche Vorteile, jedoch auch einige Herausforderungen. Weitere Informationen dazu, einschließlich der notwendigen Schritte zur Elektrifizierung, finden Sie im Folgenden.
Flottenelektrifizierung: Was ist das?
Flottenelektrifizierung bezeichnet den Prozess, bei dem Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren innerhalb einer Flotte durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden.
Dieser Übergang umfasst den Wechsel von fossilen Brennstoffen zu Elektrizität als primäre Energiequelle für die Fahrzeuge und betrifft verschiedene Fahrzeugtypen, einschließlich Lkw, Busse, Lieferwagen und Nutzfahrzeuge.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine schnelle Ausweitung des Ladeinfrastrukturnetzes ist erforderlich, da immer mehr E-Lkw zum Einsatz kommen.
- Milence entwickelt in Partnerschaft mit UTA Edenred ein spezialisiertes Netzwerk von Schnellladestationen für schwere Fahrzeuge in Europa.
- Verschiedene Arten von Schnellladestationen (bis zu 400 kW) sind notwendig, um die Ladezeiten zu verkürzen und die Einsatzbereitschaft von Elektro-Lkw-Flotten zu verbessern.
Welche Vorteile bietet die Flottenelektrifizierung?
Die Flottenelektrifizierung ist eine attraktive Option für Transportunternehmen, die ihre Abläufe modernisieren und ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren möchten. Im Folgenden erhalten Sie einen Einblick in die Vorteile einer elektrischen Flotte.
Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit
Eine elektrische Flotte senkt die CO2-Emissionen des Fuhrparks erheblich, da Elektrofahrzeuge weder Benzin noch Diesel benötigen. Das reduziert die Luftverschmutzung drastisch und unterstützt Maßnahmen gegen den Klimawandel.1 Der Verkehrssektor, ein wesentlicher Verursacher von Treibhausgasemissionen, wird durch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge erheblich entlastet. Im Jahr 2022 waren schwere Nutzfahrzeuge und Busse in der EU für fast ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich.2
Umwelt- und Nachhaltigkeitsbemühungen nehmen bei Unternehmen stark zu, da die EU strenge CO2-Normen für schwere Nutzfahrzeuge wie Lkw und Busse eingeführt hat. Das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten haben sich darauf geeinigt, die CO2-Emissionen dieser Fahrzeuge bis 2030 um 45 Prozent, bis 2034 um 65 Prozent und bis 2039 um 90 Prozent im Vergleich zu den Werten von 2019 zu senken.3 Dieser Schritt des Gesetzgebers unterstützt die umfassenderen Klimaziele der EU und macht die Flottenelektrifizierung zu einem wichtigen Schritt, um diese Ziele zu erreichen.
Wirtschaftliche Vorteile
Wirtschaftlich bietet der Umstieg auf eine elektrische Flotte langfristige Vorteile, vor allem aufgrund geringer Betriebskosten. Elektrofahrzeuge haben niedrigere Kraftstoffkosten, da sie mit Strom statt Benzin oder Diesel betrieben werden, was angesichts der hohen Kraftstoffpreise erhebliche Einsparungen mit sich bringt. Außerdem erfordern E-Fahrzeuge weniger Wartung als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, da sie weniger bewegliche Teile haben und keine Ölwechsel, Getriebespülungen oder andere routinemäßige Motorwartungen benötigen.
Besonders wichtig ist, dass die Gesamtkosten für Elektroflotten aufgrund dieser reduzierten Energie- und Wartungskosten in der Regel niedriger sind. Zudem verringern sich die Preisunterschiede zwischen Elektro- und Verbrennungsmotorfahrzeugen durch technologische Fortschritte und Skaleneffekte in der Batteriefertigung.4
Markenstärkung
Unternehmen, die sich für die Elektrifizierung ihrer Flotte entscheiden, werden oft als zukunftsorientiert und umweltbewusst wahrgenommen, was ihr Markenimage erheblich stärkt. Das Engagement für Nachhaltigkeit kann den Ruf der Marke verbessern, indem es ein starkes Bekenntnis zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Förderung eines sauberen, nachhaltigeren Transportsystems zeigt.
Die Ausrichtung auf Umweltwerte zieht neue Kunden, Investoren und Mitarbeiter an, die Wert auf Nachhaltigkeit legen. Folglich hilft die Elektrifizierung Unternehmen, den steigenden Anforderungen der Verbraucher und der Regulierung in Bezug auf Umweltverantwortung gerecht zu werden, wodurch ihre Marktposition und ihr Wettbewerbsvorteil weiter gestärkt werden.1
Staatliche Anreize und regulatorische Unterstützung
Regierungen weltweit unterstützen die Elektrifizierung von Flotten durch verschiedene Anreize. In Europa ist eine bedeutende Initiative das Paket „Fit für 55“ der Europäischen Union, das strengere CO2-Standards für verschiedene Fahrzeugtypen umfasst. Für den Verkehrssektor bedeutet das, dass ab 2030 Wasserstoff-Tankstellen für Autos in allen städtischen Zentren eingerichtet werden.
Darüber hinaus legt die EU-Richtlinie für umweltfreundliche Fahrzeuge, Mindestanforderungen für die Beschaffung von nachhaltigen öffentlichen Bussen und Lastkraftwagen fest. Bis 2030 sollen 33 bis 65 Prozent neuer Busse und 7 bis 15 Prozent neuer Lastwagen umweltfreundlich sein.5
Welche Herausforderungen bringt die Flottenelektrifizierung mit sich?
Zu den Herausforderungen einer E-Flotte zählen hohe Anfangskosten und der Bedarf einer umfassenden Ladeinfrastruktur. Zudem erfordert die Anpassung an neue Technologien Schulungen und Änderungen der Betriebsabläufe. Im Folgenden werden diese Herausforderungen genauer betrachtet, ihre Auswirkungen auf den Übergang zu Elektrofahrzeugen analysiert und Maßnahmen erläutert, die Unternehmen ergreifen können, um diese Probleme zu bewältigen.
Anfangskosten
Eine der größten Herausforderungen bei der Flottenelektrifizierung sind die hohen Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge. Diese sind in der Regel höher als die Kosten für vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, hauptsächlich aufgrund der fortschrittlichen Technologie und der teuren Batterien, die für Elektrofahrzeuge erforderlich sind. Laut einem Bericht von PricewaterhouseCoopers International (PwC) aus dem Jahr 2022 werden die Mehrkosten beim Kaufpreis für batterieelektrische Lkw im Fernverkehr bis 2030 voraussichtlich etwa 90.000 Euro höher sein als für Lkw mit Verbrennungsmotor. PwC geht jedoch auch davon aus, dass dieser Kostenunterschied in den folgenden fünf Jahren verringert wird.6
Ladeinfrastruktur
Eine weitere Herausforderung ist der Aufbau einer ausreichenden Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw. Unternehmen müssen in Ladeeinrichtungen investieren und möglicherweise ihre elektrischen Systeme aufrüsten, um die erhöhte Nachfrage zu bewältigen. Das kann kostenintensiv und logistisch anspruchsvoll sein.
Technologische Anpassung
Die Anpassung an neue Technologien bei der Flottenelektrifizierung umfasst auch die Integration fortschrittlicher digitaler Werkzeuge für das Flottenmanagement und die Optimierung von Ladestrategien, um die Effizienz und Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu verbessern. Zudem müssen Unternehmen ihre IT-Infrastruktur aktualisieren, um diese Technologien zu unterstützen und sicherstellen, dass sie mit bestehenden Systemen kompatibel sind. Auch die Einhaltung neuer regulatorischer Standards für Elektrofahrzeuge kann eine Herausforderung darstellen. Diese Übergänge erfordern oft erhebliche Investitionen in neue Technologie und Schulungen für das Personal, um eine erfolgreiche und reibungslose Integration zu gewährleisten.
Schritte zur Flottenelektrifizierung
- Betriebsbedürfnisse definieren: Beginnen Sie damit, die spezifischen Anforderungen Ihrer Flotte zu erfassen. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Fahrzeugtypen, Reichweitenanforderungen und tägliche Nutzungsgewohnheiten, um festzustellen, welche Fahrzeuge sich am besten für die Elektrifizierung Ihrer Flotte eignen.
- Ladebedarfsanalyse: Berechnen Sie den gesamten Strombedarf basierend auf der Anzahl der Fahrzeuge, auf Basis der Batteriekapazität und der Ladezeiten. Das hilft bei der Planung der erforderlichen Ladeinfrastruktur.
- Geeignete Fahrzeuge wählen: Wählen Sie passende Elektrofahrzeugmodelle aus, die den im ersten Schritt festgelegten Betriebsanforderungen entsprechen. Berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie Nutzlastkapazität, Reichweite und Langlebigkeit.
- Infrastruktur planen: Entwickeln und implementieren Sie auf Grundlage der Ladebedarfsanalyse geeignete Ladestationen. Achten Sie dabei auf die strategische Platzierung der Lkw-Ladestationen, um die Effizienz zu maximieren und ein bequemes Aufladen der Fahrzeuge zu gewährleisten.
- Pilotphase: Führen Sie vor der vollständigen Umstellung eine Pilotphase mit einigen Elektrofahrzeugen durch, um betriebliche Herausforderungen zu erkennen und die Machbarkeit einer umfassenderen Umstellung zu bewerten.
- Schulung und Unterstützung: Bieten Sie Schulungen für Fahrer und Wartungspersonal an, um sie mit den Elektrofahrzeugen und den Ladeverfahren vertraut zu machen.
- Überwachen und optimieren: Überwachen Sie nach der Einführung kontinuierlich die Leistung der Flotte und der Ladeinfrastruktur. Nutzen Sie die gesammelten Daten, um den Betrieb und die Wartung zu optimieren und die Effizienz zu steigern.
Flottenelektrifizierung und die Rolle von UTA Edenred
Mit dem UTA eCharge Service unterstützt UTA Edenred Unternehmen bei der Elektrifizierung ihrer Flotte. Die Ladekarte ermöglicht es Fahrern, an über {$E-charge stations europe}
öffentlichen Ladepunkten in 28 europäischen Ländern ihre Elektro- oder Hybridfahrzeuge aufzuladen. Mit Ladeleistungen von 3,7 kW bis 400 kW ermöglicht UTA eCharge das einfache Aufladen von Elektrofahrzeugen.
Unternehmen profitieren dabei von transparenten und günstigen Preisen. Zusätzlich ermöglicht die von UTA Edenred angebotene Mercedes ServiceCard Ladekarte Fahrern elektrischer Mercedes-Benz Lkw den Zugang zu Hochleistungsladestationen, was den nahtlosen Übergang zu elektrischen Flotten weiter unterstützt.
Quelle:
- [1]: https://www.exro.com/industry-insights/what-is-fleet-electrification-benefits-and-challenges
- [2]: https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Umwelt-Energie/CO2_Strassenverkehr.html
- [3]: https://germany.representation.ec.europa.eu/news/eu-parlament-und-rat-einigen-sich-auf-neue-co2-standards-fur-lkw-und-busse-2024-01-19_de
- [4]: https://bppulsefleet.com/what-is-fleet-electrification/
- [5]: https://www.consilium.europa.eu/de/policies/green-deal/fit-for-55/
- [6]: https://www.strategyand.pwc.com/de/en/industries/transport/the-dawn-of-electrified-trucking/strategyand-the-dawn-of-electrified-trucking.pdf