In Italien gilt auf fast allen Autobahnen eine Mautpflicht für Lkw über 3,5 Tonnen. Die Mautgebühren werden abhängig von der gefahrenen Strecke, der Achszahl sowie der Emissionsklasse (Euro 0–6) berechnet. Italien verwendet sowohl geschlossene Mautsysteme mit Ein- und Ausfahrstationen als auch offene Systeme ohne Schranken, bei denen die Maut pauschal für bestimmte Abschnitte erhoben wird.
Auf vielen Strecken ist die Maut unvermeidlich, da das Autobahnnetz nahezu vollständig gebührenpflichtig ist. Kostenlose Alternativen bestehen nur auf einigen Staatsstraßen (Strade Statali) oder innerörtlichen Strecken.
Mautpflichtige Fahrzeuge über 3,5 t
Für alle Lkw, Busse und schweren Nutzfahrzeuge über 3,5 t besteht grundsätzlich Mautpflicht auf dem gesamten Netz der italienischen Autobahnen. Die Einstufung richtet sich nach Fahrzeugtyp, Gewicht, Achszahl, sowie der Emissionsklasse.
Zur Bezahlung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
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Telepass – das elektronische Mautsystem ermöglicht eine automatische Erfassung und Abrechnung, ohne anhalten zu müssen.
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Barzahlung oder Kartenzahlung – an klassischen Mautstationen mit Schranken.
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Free-Flow-Systeme – auf bestimmten Abschnitten erfolgt die Erfassung über Kennzeichenerkennung; die Zahlung kann anschließend über das Mautgerät erfolgen.
Sonderstrecken wie der Brennerpass, der Mont-Blanc-Tunnel oder der Fréjus-Tunnel sind mit zusätzlichen Gebühren verbunden.
Mautpflichtbefreite Fahrzeuge
Von der Mautpflicht befreit sind unter anderem kommunale Einsatzfahrzeuge (z. B. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste), landwirtschaftliche Fahrzeuge, sowie Fahrzeuge öffentlicher Dienste.
CO₂-Maut
Eine eigenständige CO₂-Maut ist derzeit in Italien noch nicht eingeführt, jedoch in Planung. Künftig sollen bei der Berechnung der Maut zusätzlich die CO₂-Emissionen der Fahrzeuge berücksichtigt werden. Ziel ist es, den Einsatz emissionsarmer und klimafreundlicher Lkw zu fördern und so die CO₂-Reduktion im Straßengüterverkehr voranzutreiben.